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1/10
One of Depardieu's worst films
24 May 2017
This is Gérard Depardieu's 5th film and I think he turned just because he needed money. The plot is ridiculous and is hard to watch in our time. Maybe it was a success in those days but I had a hard time to watch some of the episodes. Depardieu plays a nice reporter who in the end falls in love with the daughter of a dictator and that's it. Knowing later films of Depardieu, I think I should better forget "Badenberg" and I recommend that you should do the same.
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The End (I) (2016)
8/10
A surprising plot
26 September 2016
Warning: Spoilers
This film unveils its sense only at "THE END", for it is a frightening nightmare (un cauchemar): The protagonist has severe psychological problems because he was left by his wife and obviously lost his beloved dog, a setter who used to accompany him. In his dream he tries to overcome his problems in a drastic way: He is lost in the forest, i.e. in reality he doesn't know a way out from his problems - he is losing his dog who will never come back in reality. Finally he meets a woman who was obviously raped by two men at the same time; when he brings her in his home, he tries to care for her in order to win her sympathy. But instead of being grateful, this woman kills him - a symbol for the loss of his wife where he thought that instead of leaving him she should have been grateful for him. In his dream, surprisingly two men help him out of his desperate situation. The solution of this horrible story comes at the end of the movie when the beginning of the story is told in reality. At the Berlin film festival the director, Guillaume Nicloux, explained that it was a must to turn this film with none other than Gérard Depardieu. And he was right: Depardieu fitted in this role perfectly and after a long period - after "La tête en friche", "Small World", "Potiche" and "Welcome to New York", it is a film with Depardieu which is worth while to be watched.
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2/10
More a silent movie
12 August 2013
In 1931 when this movie was produced, many actors still stuck in the technics of the silent movies. In this film, text passages should help the viewers understand what's going on and give some idea about the story - which, by the way - is rather simple. Victor McLaglen was a great star in those days and played the main part with Edmound Lowe co-starring. Humphrey Bogart who played already with McLaglen in "A Devil with Women" was to appear in that movie.

Already in "A Devil with Women", Bogie thought that this movie could end his beginning film career because it was, Quote a financial and artistic failure with a stupid plot and mismatched actors Unquote (Darwin Porter in "Humphrey Bogart - The early years" 2003 The Georgia Literary Associaton). Bogie threatened to buy up all copies of this film and have them destroyed according to Darwin Porter.

This experience in 1930 may have been the reason why Bogie was cut out in this 1931 film and why he was frustrated not to be a co-star to McLaglen.

It is hard to understand in our days that a film like "Women of all Nations" could ever be released - the only reason was McLaglen who was a kind of hero in early "action" movies.

Bogie fans will be disappointed, as to my knowledge only bad copies of this film - without Humphrey Bogart - are existing.
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9/10
Auf der Suche nach der Identität
11 March 2012
Der Originaltitel "L'homme qui voulait vivre sa vie (Der Mann, der sein Leben leben wollte)" trifft viel eher das Anliegen dieses Filmes, als der deutsche Titel "Nachtblende" (Wurde übrigens schon einmal für einen Film mit Romy Schneider verwendet). Das Werk von Regisseur Eric Lartigau basiert auf dem 400seitigen Roman "The Big Picture" von Douglas Kennedy, der in dem Film Hitchcock-like als Mann in der Menge zu sehen ist.

Die Handlung ist zweigeteilt und zeigt den Konflikt des Protagonisten:

Auf der einen Seite das wohlbehütete Leben eines Karrieremenschen, der als erfolgreicher Anwalt ein schmuckes Haus vor Paris besitzt, eine attraktive Frau und zwei bezaubernde Kinder hat. Seine Fassade wird durch gestylte Anzüge, einen schicken BMW, teure Uhr, etc. definiert. Die Aussicht die Anwaltskanzlei bald als Eigentümer zu übernehmen, rundet das Bild des erfolgreichen Karrieristen ab (Catherine Deneuve agiert hier souverän als Inhaberin der Anwaltskanzlei in einer kleinen Rolle).

Der Bruch und damit die zweite Seite der Handlung wird durch menschliches Verhalten und einen tragischen Unfall hervorgerufen. Paul Exben muss erfahren, dass seine Frau ihn mit einem Nachbarn, einem mittelmäßgen Fotografen, betrügt. Er selbst wäre lieber Fotograf anstatt seinem Beruf als Anwalt nachzugehen. Durch einen tragischen Unfall, verursacht durch die heftige Auseinandersetzung mit dem Berufsfotografen, reift in Paul - ziemlich spontan und raffiniert durchdacht - der Entschluss, seine Identität zu wechseln und seiner wahren Neigung zu folgen.

Der zweite Teil des Films zeigt, in teilweise sehr eindringlichen und schönen Bildern, die Wandlung Pauls und noch eindringlicher seine Ängste vor der Entdeckung seiner früheren Identität. Romain Duris hat m.E. diese Wandlung glänzend dargestellt und ist eigentlich nicht auf das geänderte äußere Erscheinungsbild (Statt BMW ein alter Mercedes, statt Anzug eine schäbige Jacke, statt Rasur ein Bart) angewiesen; seine Mimik stellt in glänzender Weise seine Veränderung und Angst vor dem Entdecktwerden dar.

Enttäuschend ist das Ende des Films, das etwas aufgesetzt wirkt und wenig glaubwürdig ist. Paul wird auf einem Schiff Zeuge eines Mordes, den er fotografiert und obwohl er von den Mördern entdeckt wird, kann er seine Reise in einer Rettungsinsel glücklich beenden und sogar die Mörder durch die Beweisfotos ihrer Strafe zuführen - auf diese Szenen hätte man gut verzichten können, denn bis dahin zeigte der Film in gekonnter Manier die Wandlung eines Menschen, "der sein Leben leben wollte". Deshalb - etwas geschmeichelt - gebe ich 9 von 10 Punkten. Auf jeden Fall ein spannender, sehenswerter Streifen.
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Eine differenzierte Betrachtung der Résistance
30 August 2011
Bekanntlich hat Deutschland als Ergebnis des "Blitzkriegs" im II. Weltkrieg Frankreich erobert und zweigeteilt. Der nicht besetzte Teil wurde durch das Vichy-Regime verwaltet, der Rest des Landes von den Deutschen besetzt. Die Trennung erfolgte durch die "Demarkationslinie" und gab dem Chabrol-Film ihren Titel.

Die Handlung spielt in einem kleinen Dorf, das an das vom Regisseur geliebte Sardent im Département Creuse erinnert( "Le beau Serge"); hier verläuft die Demarkationslinie.

Dieser Ort bietet Chabrol genügend Raum, detailliert die Charaktere der Besetzten und der Besatzer zu studieren. Er sagte einmal: "Was mich interessiert, ist das Geheimnis, das innere Geheimnis der Charaktere".

Das Dorfbild wird beherrscht von dem Chateau des Grafen Damville (Maurice Ronet) und seiner englischstämmigen Gattin (Jean Seberg). Damville kehrt desillusioniert und verwundet aus dem Krieg zurück und möchte eigentlich nur ein "normales" Leben führen - ohne Konflikte mit den Besatzern und glaubt nicht an die Wirkung von Sabotage und Widerstand. Seine Lebenspartnerin hingegen möchte als Engländerin alles tun, um die Allierten zu stützen und den Deutschen zu schaden. Hier hat Chabrol bereits das erste Spannungsfeld angelegt.

Die Landung alliierter Agenten bietet den Dorfbewohnern Gelegenheit, ihren Mut und ihre Widerstandskraft zu beweisen, indem sie sie vor den Deutschen verstecken und ihnen ihre Mission zu erfüllen helfen.

Hier kann man das Verhalten der einzelnen Protagonisten studieren: Die Gleichgültigen, die Engagierten, die Fanatiker, die Kriegsgewinnler, die Denunzianten und die Schleimer. Besonders gelungen ist die Darstellung des Dolmetschers Loiseau (René Havard), dessen Namen an "L'oiseau (Der Vogel)" erinnert und als Synonym für das "Verpfeifen" dient.

Die Deutschen sind aus französischer Sicht als dümmlich und hackenknallend dargestellt, insbesondere die GESTAPO wird in ihrer ganzen Gemeinheit gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit hat Chabrol dem Ortskommandanten Major von Pritsch gewidmet (Reinhard Kolldehoff), der als Adliger den französischen Grafen als zu seiner Gesellschaftsschicht gehörend ansieht und der Familie gesellschaftlich korrekt und fast freundschaftlich begegnet, aber letztendlich sich den Machenschaften der GESTAPO geschlagen gibt (oder geben muss, um selbst zu überleben). Im französischen Original spricht der Schauspieler mit deutschem Akzent, langsam und in einfachen Sätzen, sodass er äusserst authentisch wirkt.

Die Handlung wird durch spannende Elemente vorangetrieben, damit wird der Film nie langweilig, transportiert aber auf diese Weise ein umfassendes Charakterbild vieler Individuen.

Auch in diesem frühen Film arbeitet der Regisseuer mit später berühmt werdenden Schauspielern wie Stéphane Audran (mit der er von 1964 - 1980 verheiratet war) und Jean Yanne ("Que la bête meure", "Le boucher") zusammen.

Zum Thema des Widerstands empfehle ich Jean Beckers "Effroyables jardins", sowie "Blanche et Marie" von Jacques Renard, die das Thema "Résistance" aus vollkommen unterschiedlichen Blickwinkeln behandeln.
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Le Beau Serge (1958)
Beginn der "nouvelle vague"?
15 July 2011
Chabrol, der 2010 im Alter von 80 Jahren verstarb, gehört zu den größten Regisseuren und Filmemachern seiner Zeit. Schon früh gehörte seine ganze Leidenschaft dem Film; das manifestiert sich insofern, als er Kritiker bei den "cahiers du cinéma ("Filmhefte")" war und sich mit Gleichgesinnten mit der Filmwelt intensiv auseinandersetzte.

"Le beau Serge"(Der schöne Serge), wie der Film "Die Enttäuschten" im Original heißt, ist sein Erstlingswerk. Gedreht wurde in dem Dorf Sardent, im Département Creuse. Hier verbrachte Chabrol als Kind seine Ferien bei den Großeltern und er fand auch hier während der deutschen Besatzung Unterschlupf. Der Drehort war ihm also mehr als vertraut. Durch eine Erbschaft seiner ersten Frau, Agnès Goute, die sie ihm großzügig zur Verfügung stellte, war es Chabrol möglich, den Film zu produzieren und zu finanzieren; er schrieb selbst das Drehbuch, die Dialoge und inszenierte den Film, auch in einer kleinen Rolle ist er zu sehen (Le Truffe).

Als kompletter Filmlaie holt er sich Jean Rabier und Henri Decaë als Kameraleute, für die Hauptrollen Jean-Claude Brialy, Gérard Blain und Bernadette Lafont. Da er die Schauspieler gut kennt, werden die Dreharbeiten, die zwei Monate dauern (im Winter 1957), erfolgreich abgeschlossen. Assistent ist Philippe de Broca, der später selbst ein bekannter Regisseur wurde.

Neu ist, dass Chabrol nicht im Studio, sondern ungeschminkt in der realen Welt dreht. Bereits in seinem ersten Film zeigt er mit kritisch-analytischem Blick nicht nur das reale Leben, sondern die sozialen Zusammenhänge in einer Provinzdorfgesellschaft. Jeder Charakter wird exakt durchleuchtet und analysiert, ohne irgendeine Wertung vorzunehmen. Diese neue Sichtweise wird von manchen Kritikern als Beginn der "Nouvelle vague (Neue Welle)" im französischen Film bezeichnet.

Andere Kritiker bezeichnen heute "Le beau Serge" als trivial und nichtssagend - wobei ihnen offensichtlich entgangen ist, dass der Film aus den 50er Jahren stammt und damals die Filmwelt eine solche Sichtweise auf die Gesellschaft garnicht kannte. Mit seinen zahlreichen, folgenden Werken ist Chabrol der Linie der ätzenden Kritik an der Gesellschaft treu geblieben und hat dies auch noch in seinen Spätwerken, wie z.B. "Kommissar Bellamy" beibehalten.

Die Handlung von "Die Enttäuschten" fokussiert sich auf den Studenten François, der sich nach einer Krankheit erholen möchte und deshalb das Dorf seiner Jugend aufsucht und vor allen Dingen seinen ehemaligen Freund Serge wiedersehen möchte. Akribisch wird die Dorfstruktur mit Kirche, Marktplatz, Friedhof, Ställen und Tanzboden gezeigt, um das Verständnis für die Charaktere der Dorfbewohner zu erwecken. Nichts ist geschönt, alles wird gezeigt, wie es ist; morbide sind die Gebäude und grau wie der Alltag der Menschen, die hier wohnen. Lange Kamerafahrten schreiten das Dorf buchstäblich ab. Chabrol hatte Material für einen dreistündigen Film beisammen, musste aber aus Marketinggründen den Film auf 90 Minuten kürzen, um ihn in die Kinos bringen zu können.

"Le beau Serge" ist ein Film der als Schlüssel für alle späteren Werke Chabrols gesehen werden kann.

Weil die Kulisse des Films (und auch teilweise die Handlung) für die heutige Zeit nicht mehr als aktuell anzusehen ist, gebe ich 9 von 10 Punkten, bei allem Respekt für einen der bedeutendsten Regisseure unserer Zeit.
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10/10
Ein echtes Kino Highlight von Jean Becker
6 April 2011
Bereits Jean Beckers Film "Dialog mit meinem Gärtner (Dialogue avec mon jardinier)" hielt ich für ein ausgezeichnetes Werk des französischen Regisseurs. Aber nachdem ich "Das Labyrinth der Wörter (La tête en friche)" gesehen habe, denke ich, dass er hiermit sein Meisterwerk geschaffen hat.

Depardieu ist "der" Schauspieler der gegenwärtigen französischen Filmszene und ich kann mir auch niemand anderen in der Rolle des Germain Chazes vorstellen. Jedoch lebt der Film von der Kunst der beiden Protagonisten: Gisèle Casadesus und Gérard Depardieu. Ein größerer Kontrast ist schwerlich vorstellbar; hier auf der einen Seite die hochgebildete Dame und im Gegensatz dazu der proletarische Arbeiter, der zudem den schlimmsten Lebensstart hatte, den man sich denken kann.

Das Filmthema ist eigentlich sehr alt und bereits 1668 hat Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen seinen Erziehungsroman "Simplicius Simplicissimus" verfasst, der davon handelt, dass eine sehr einfache Person, nämlich ein Schafhirte durch Erziehung, Lernen und Bildung es bis zu einem Offizier in der Armee brachte. Im Grunde genommen will dieser Film nichts anderes ausdrücken: Ein einfacher Mensch, der schon als Kind nie die Chance erhielt, eine gebildete Person zu werden (Die Jugend von Chazes wird sehr eindrucksvoll in Rückblenden gezeigt), wird plötzlich hochmotiviert zum Lernenden, weil eine alte Dame sich um ihn kümmert und seinen Horizont erweitert. Plötzlich ist er eine andere Persönlichkeit (Gut demonstriert am Verhalten der Kumpel in seiner Stammbar).

Germain erkennt viel klarer die Probleme seiner Umgebung und schließlich versteht er auch das Verhalten seiner Mutter - die ihn lebenslang schlecht behandelt hatte.

Ein sehr bewegender Film, der die Hoffnung aufrecht erhält, dass das Verhalten der Menschen durch Liebe und Verständnis ihrer Umgebung zum Positiven verändert werden kann.

Die Leistung von Gisèle Casadesus (im Alter von 96 Jahren!) ist besonders hervorzuheben und trägt viel zur Glaubwürdigkeit dieses Films bei.

Ich habe 10 von 10 Punkten für das Oeuvre von Jean Becker gegeben.
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10/10
Another movie highlight by Jean Becker
3 April 2011
I thought that Becker's "Dialogue avec mon jardinier" was an excellent film; but watching "La tête en friche", I think this is his master work.

Depardieu is "the" actor in the current French movie scene and I can't imagine anyone other in the role of Germain Chazes. But the film lives by the art of both protagonists: Gisèle Casadesus and Gérard Depardieu. It is hard to imagine a greater contrast than the well educated lady on the one hand and the proletarian worker who had the worst start in life one can imagine, on the other hand.

It is a very old subject which was already treated in 1668 by the novel of Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen "Simplicius Simplicissimus" where a very simple person, a shepherd, by education and learning makes career as an army officer. Nothing other is demonstrated in this movie: A simple boy (shown in the flash backs) who never had a chance to become an educated person, gets the chance to learn due to the caring of an old lady and becomes all of a sudden a different person.

He notices the the problems of his surrounding and even understands his mother in the end - who always treated him mean during her lifetime.

This is a very moving film which gives hope that people and persons can be changed in their behavior by much love and understanding of their surroundings.

An excellent performance of Gisèle Casadesus (at the age of 96 years!) and Gérard Depardieu.

I voted 10 of 10 points.
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10/10
Schade, dass dieser Film nicht in Deutschland zu sehen ist
10 February 2011
Dieser Film von Jean Becker (Der Boß hat sich was ausgedacht, Élisa, Un crime au paradis, Ein Sommer auf dem Lande, Dialog mit meinem Gärtner, Das Labyrinth der Wörter) räumt endlich mit der schwarz/weiß Darstellung der Deutschen und Franzosen im Zweiten Weltkrieg auf. Er zeigt, dass es - wie im richtigen Leben - auf der einen Seite charakterlose - und auf der anderen Seite human denkende Personen gibt. Basierend auf einem Roman von Michel Quint erzählt der Film eine Geschichte aus der Provinz, wo einfache Menschen in ihrem kleinen Kosmos leben. Dargestellt von so bekannten Schauspielern wie Jacques Villeret (der leider 2005 verstarb), André Dussollier, Thierry Lhermitte, Benoît Magimel(er wurde durch seine Rollen in verschiedenen Chabrol Filmen populär) und der unvergessenen Suzanne Flon (die ebenfalls 2005 verstarb) gewinnt der Streifen erst seine Glaubwürdigkeit.

In einer Rahmenhandlung wird die Geschichte von zwei Franzosen erzählt, die sich spät (kurz vor dem Einmarsch der Alliierten), aber nicht zu spät, entschlossen auch ihren Beitrag zur Résistance zu leisten, indem sie das örtliche Stellwerk in die Luft jagen. Leider wurde dabei der Bahnwärter schwer verletzt. Als Konsequenz wurden willkürlich 4 Dorfbewohner von den Deutschen als Geiseln genommen und in einer Grube festgesetzt. Zufällig waren darunter auch die beiden Attentäter, die sich aber nicht zu erkennen gaben. Die Geiseln wurden ohne Nahrung von den Deutschen den Unbilden der Witterung ausgesetzt. Doch unter den Soldaten gab es einen, der Mitleid hatte und sie im Rahmen seiner Möglichkeiten mit Essen versorgte. Es stellte sich heraus, dass er vor dem Krieg in Paris als Clown in einem Kabarett aufgetreten war und er unterhielt die Gefangenen mit seinen Kunststücken. Unmittelbar bevor die SS die Geiseln ermorden wollte, lud der kurz vor dem Tod stehende, schwer verletzte Bahnwärter, alle Schuld auf sich und behauptete, der Attentäter zu sein.

Noch bevor die Nachricht zu der Gefangenengrube vordrang, verlangte ein SS-Sturmbannführer von dem (Soldaten)Clown die Geiseln zu erschießen. Dieser weigerte sich, den Befehl auszuführen und wurde deswegen auf der Stelle exekutiert.

Die Geiseln kamen aufgrund des falschen Schuldgeständnisses frei und konnten unbeschadet die Befreiung erleben. Hier wird der Kreis zur Rahmenhandlung geschlossen: Denn einer der Attentäter trat nach dem Krieg jedes Jahr als Amateur-Clown auf, aus Dankbarkeit und zur Erinnerung an den Deutschen, der vier Franzosen durch seinen Mut und seine Zivilcourage das Leben gerettet hatte.

Ein sehr emotionaler und auch sentimentaler Film, der m. E. mehr zur Völkerverständigung beiträgt als schöne Sonntagsreden. Ein Kompliment an Jean Becker.
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1/10
Pubertäre Visionen eines Altregisseurs
2 January 2011
Im Alter von 73 Jahren hat Allen diesen Film konzipiert und gedreht.

Die Handlung kann sich eigentlich nur ein US-Amerikaner ausgedacht haben, denn sie wurde vorsichtigerweise nach Spanien verlegt; offensichtlich um die Puritaner in den USA nicht zu verschrecken. Und man weiss ja, die Spanier sind heißblütig und zu "Allem" fähig....

So lässt Allen einen schönen Mann im schönen Spanien agieren, der zwei tumbe Touristinnen auf scheinbar plumpe Art verführen will. Was braucht man dazu? A. Einen Macho-Typen, der B. Künstler ist, aber C. nichtsdestotrotz stinkreich ist. Schon ist die Mischung bereit, um die zunächst g'schamigen Girls zu verführen. Eindruck macht natürlich ein Privatflugzeug, mit dem man zwar nur einige Kilometer weit fliegt (weil in den USA die reichen Leute immer fliegen).

Das bettwillige Girl wird zunächst ausser Gefecht gesetzt (weil sie in ihren zwanziger Jahren schon ein Magengeschwür hat(!)), damit die etwas härter zu erobernde, die zudem mit einem stromlinienförmigen US-Boy verlobt ist, leichter auf die Matratze kommt. Zunächst ist sie ja noch ablehnend und mag den Hispano-Playboy überhaupt nicht, aber nach romantischem Gitarrengeklimper (gehört natürlich zu Spanien und Katalanien) ist sie voll weg und fast so hörig, dass sie daran denkt ihre bevorstehende Hochzeit platzen zu lassen.

Das andere Girl hat sich zwischenzeitlich erholt und kann trotz Magengeschwür schon wieder ordentlich dem guten spanischen Rotwein zusprechen. Es kommt wie es kommen muss, sie zieht bei dem Malerkünstler ein und entdeckt selbst ihre künstlerische Ader, indem sie alles photographiert, was ihr vor die Linse kommt.

Die Harmonie wird jäh durch den hysterischen Auftritt der kreativ - verrückten Ex-Gattin des Künstlers gestört, die sich mal wieder ums Leben bringen will. Doch oh Wunder: Nach harschen Auseinandersetzungen der drei Protagonisten entsteht ein flotter Dreier, bei dem jeder mit jeder und jede mit jeder Sex hat (So etwas verworfenes kann natürlich nicht in den USA handeln). Das fördert die Kreativität und der Künstler wirft nur so die Farbe auf großformatige Leinwände, nach dem Vorbild seiner Ex-Gattin.

Die vierte Person darf natürlich nicht vergessen werden: Und, obwohl nunmehr verheiratet, trifft sie sich wieder zu einem Schäferstündchen mit dem scharfen Hispano-Lover, was natürlich in einem Drama endet.

Doch zum guten Schluß wird alles wieder ordentlich sortiert und die beiden - um große Erfahrung reicheren Girls - kehren reumütig in die USA zurück, wo man solchen Ausschweifungen nicht ausgesetzt ist.

Oh, armer Woody Allen; da ist Ihre pubertäre Phantasie mit Ihnen durchgegangen und wahrscheinlich wünschen Sie sich solche "Ausschweifungen" für sich als Superlover selbst. Das sei Ihnen gegönnt, aber verschonen Sie das Kinopublikum vor weiterem Schwachsinn dieser Art; Sie können (oder konnten) es doch besser.
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Mammuth (2010)
10/10
Ohne Depardieu könnte es "Mammuth" nicht geben
22 September 2010
Dieser Film lebt und stirbt mit Gérard Depardieu. Er beherrscht die Szenerie wie in kaum einem anderen Streifen.

Das Millieu ist das, was man neudeutsch mit "Prekariat" bezeichnet: Ein Arbeiter, der mit einer Arbeiterin verheiratet ist und am Ende seines Berufslebens feststellen muss, dass ihm nichts geblieben ist und er selbst um das Wenige was ihm zustünde, betrogen wurde.

Der geistig etwas unterbelichtete Serge kommt mit der plötzlichen Leere, die sein Arbeitsende mit sich bringt, nicht zurecht (Selbst ein Puzzle überfordert ihn). Trotzdem hat er ein Gespür für den Wert seiner Arbeit für die Gesellschaft - wunderbar die Szene als er im Supermarkt dem Verkäufer erklärt, was ein gutes Stück Schinken ausmacht.

Die zweite Hauptrolle spielt seine Münch "Mammut": Eine Legende von einem Motorrad, das zwischen 1967 und 1976 nur in 476 Exemplaren gebaut wurde und heute fast unbezahlbar ist. Jede Maschine ist ein Einzelstück hinsichtlich Ausstattung und Material, basierend auf einem luftgekühlten Automotor, gebaut von Friedel Münch, einem ehemaligen Konstrukteur der Horex Werke.

Für Depardieu passt kein anderes Motorrad, beide verschmelzen in diesem Film zu einer Einheit.

Die Odyssee, die Serge Pilardosse "erfährt" ist ein Spiegelbild unserer abgestumpften, kalten Sozialgesellschaft, in der der Einzelne nichts mehr zählt und gnadenlos ausgenutzt wird, zudem wenn sein IQ nicht allzu hoch ist (Typisch die Szene mit dem Winzer, der Serge erklärt, warum er ihn nicht sozialversichert hat: "Weil du blöd bist".

Trotz aller Widrigkeiten führt die Reise Serges zu seiner Vergangenheit und deren Bewältigung, er gibt vieles auf, um ohne materiellen Erfolg zu philosophischen Erkenntnissen zu gelangen.

Viele Gags machen diesen Film zu einer tragischen Kommödie, teilweise ist die Komik aber auch etwas armselig; besonders dann wenn z.B. Catherine Pilardosse (Sehr gut: Yolande Moreau) eine Mobiltelefondiebin verprügeln will, obwohl sie garnicht wissen kann, wo sich diese aufhält.

Schon alleine wegen Depardieu, der seine Körperlichkeit ohne Scheu präsentiert, ist dieser Film sehenswert.

Wegen einiger Schwächen gebe ich ihm 8 von 10 Punkten.
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8/10
Old is but good is
6 September 2010
Kann man sich eine Kommödie aus dem Jahr 1958 - zudem in Schwarz/Weiß - heute noch mit Genuss ansehen? Ja man kann, wenn sie so leichtlebig-anspruchslos ist wie "Sois belle et tais-toi (Sei einfach schön und schweige)".

Bemerkenswert ist das Schauspieleraufgebot: Henri Vidal, der Charmeur, der leider zu früh verstorben ist. Und aus heutiger Sicht das sensationelle gemeinsame Auftreten zweier späterer französischer Superstars: Alain Delon und Jean-Paul Belmondo. Beide standen damals am Anfang ihrer Karriere; aber besonders Belmondo konnte als "Pierrot (nicht zu verwechseln mit dem Godard Film "Pierrot le fou")" seinen naiven Charm ausspielen.

Mylène Demongeot, die neben Vidal eine Hauptrolle besetzte, sollte als französisches Sex-Symbol in den 50er und 60er Jahren aufgebaut werden, konnte aber nie der Bardot das Wasser abgraben. Sie brauchte lange, um von diesem Image loszukommen und feierte ihr Comeback in den 70er Jahren. In letzter Zeit war sie in "36 Quai des Orfèvres" (2004) zu sehen, wo sie neben Daniel Auteuil und Gérard Depardieu spielte.

Der Plot ist die klassische Kriminalkommödie, in der die Gangster etwas geistig unterbelichtet sind und sich amateurhafter Helfer bedienen, die einen Großteil der kommödiantischen Szenen bestreiten. Auf der Seite der "Guten" = Polizei, gibt es aber ebenso Dumpfnasen, brilliant personifiziert durch Darry Cowl, der 2006 leider an Lungenkrebs verstarb.

Bemerkenswert auch Gabrielle Fontan, die eine kleine Rolle als Mutter von Henri Vidal spielt.

Der Film ist vor allen Dingen für die Zuschauer interessant, die gerne Jean-Paul Belmondo und Alain Delon auf der Leinwand sehen. Insgesamt anspruchslose, aber witzige Unterhaltung aus den 50ern.
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10/10
Ein herausragender Bébel
10 August 2010
Belmondo sagte einst von sich: "Ich möchte kein fliegender Großvater des französischen Kinos sein." Damit spielte er auf seine vielen Stunts, die er immer selbst durchführte, an. Leider hat 2001 tragischerweise ein Schlaganfall diese Prophezeihung Realität werden lassen.

Wer aber geglaubt hatte "Bébel" würde die Schauspielerei aufgeben, hatte sich geirrt.

So spielt er in "Un homme et son chien" mehr oder weniger das, was ihm geblieben ist. Und das aber perfekt. Der Plot handelt von einem alternden Intelektuellen, der sich vom Verlust seiner Frau nicht erholt hat und auf die Hilfe seiner Umwelt angewiesen ist, die er anfangs nur widerwillig annimmt und die er später von seiner Umwelt nicht erhält.

Sein einziger Freund der ihm geblieben ist, ist sein Hund mit dem Namen "Hund". Hier zieht Belmondo alle Register seines schauspielerischen Könnens und wir lernen einen komplett "neuen" Menschen kennen, der mit den Draufgängern seiner früheren Filmen nichts mehr gemein hat. Bewundernswert ist die gezeigte Sensibilität und die reduzierte Gestik, die auch seine elende Krankheit widerspiegelt.

Obwohl der Inhalt dieses Films mit dem Werk Vittorio De Sicas von 1952 ("Umberto D.") weitgehend übereinstimmt, lohnt es sich wirklich, dabei zu zuschauen, mit welchem Nuancenreichtum Belmondo seine Figur verkörpert. Chapeau Bébel!
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10/10
Eine herzerfrischende Satire
2 August 2010
Hervorzuheben ist, dass der Film in Österreich gedreht wurde und umso erstaunlicher, dass in satirischer Form heftigste Kritik an der Ausländerpolitik des Landes geübt wird.

Viele Zufälle müssen helfen, um den Plot spannend zu halten. Zufällig ist der österreichische Vater in der Ausländerbehörde beschäftigt und zufälligerweise ist er mit einem Staatssekretär verwandt.

Aber all das lässt uns herzlich über die übertriebene schwarz - weiß Zeichnung des Films lachen. Es wird ohne Zwischentöne über latente Ausländerdiskriminierung sowohl in Österreich (könnte auch Deutschland sein) als auch auf andere Art in der Türkei ("Ich habe Touristen ins Dorf gebracht" - zum Abzocken natürlich) berichtet.

Das Ende ist ein Apell an die Toleranz und ein Versuch Verständnis für das Verhalten der Bevölkerung in beiden Ländern zu wecken.

Für mich eine herrliche Satire, gut gespielt und als Zuckerl noch der Starschauspieler Josef Hader als Trucker.
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7/10
So sollte man den Kriegsalltag vergessen
8 July 2010
Dieser Film ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Situtation der Filmindustrie während des Hitler Regimes. Er kam 1943 in die Kinos, d.h. während einer Zeit als Deutschland praktisch mit allen Nachbarstaaten im Krieg war. Auf Grund des "Anschlusses" vom 13. März 1938 existierte Österreich nicht mehr und war somit Teil des "Großdeutschen Reiches". Der Krieg war in seinem vierten Jahr und die Bevölkerung in ihrer Mehrzahl kriegsmüde.

Die Nazipropaganda beherrschte praktisch alle Medien, d.h. Presse, Radio und es gab keine unabhängige Filmindustrie. Joseph Goebbels bestimmte die öffentliche Meinung: Es war strikt verboten ausländische Radiosender zu hören, ausländische Zeitungen zu lesen; ausländische Filme waren tabu(Obwohl Goebbels ein großer Hollywood Fan war und diese Filme in seinen Privatgemächern genussvoll anschaute).

All dies muss man wissen, wenn man "Schwarz auf Weiß" beurteilen will. Hier handelt es sich um eine relativ anspruchslose Kommödie, die zum Lachen verführt und - die Alltagssorgen vergessen lässt - genau das, was die Nazis mit ihrer Propagandapolitik beabsichtigten.

Dieser Film hat seinen Charme vor allen Dingen durch den unvergleichlichen Hans Moser, der die Handlung perfekt dominiert.

Der traurige Teil besteht darin, dass er mit einer Jüdin verheiratet war, die 1939 nach Ungarn flüchten musste, um nicht in einem der Nazi-KZs umgebracht zu werden. Nur weil er so unglaublich beliebt war, tolerierten ihn die Nazis und er konnte solch unpolitische Filme wie "Schwarz auf Weiß" drehen; denn nach den "Nürnberger Rassegesetzen" wäre auch er der Verfolgung ausgesetzt gewesen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Moser wieder privat zusammen mit seiner Frau in Wien.

Wegen des großen Kommödianten Moser gebe ich diesem Film 7 von 10 Punkten.
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7/10
Make forget the war
7 July 2010
This movie is a very good example of the German film industry during the Hitler regime. It was published in 1943, i.e. during a period when Germany was at war with all his neighbor countries. Austria was non existent due to the "Anschluss" on March 13, 1938. The German population was more or less tired of the war which was in its 4th year.

The Nazi propaganda had occupied all media, i.e. there was no longer a free press, radio broadcast and no independent film industry. Joseph Goebbels ruled the public opinion: It was strictly forbidden to read foreign publications, listen to foreign radio stations, watch foreign movies (whereby Goebbels was a great fan of Hollywood films which he watched in his private premises).

All the above must be known if you judge "Schwarz auf Weiss (Black on White)". It is a simple comedy which makes you laugh and forget your daily sorrows - exactly what was intended by the Nazi regime. The movie lives from the matchless Austrian actor Hans Moser who dominates the whole story. The sad part in Mosers life was that he was married to a Jewish wife who had to escape in 1939 to Hungary in order not to end in a concentration camp. Only due to his immense popularity in the "Reich" the Nazis tolerated him and he could play unpolitical parts in movies like "Schwarz auf Weiss" and was not put in jail according to the "Nuremberg Laws" because he refused to be divorced from his wife.

After WW II Moser lived again together with his spouse in Vienna.

For the incomparable talent of Moser I give this film 7 out of 10 points.
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10/10
Ein sensibler und tief greifender Jean Gabin
2 March 2010
Warning: Spoilers
Im Gegensatz zu seinen Vor- und den anderen Nachkriegsfilmen erleben wir hier einen Gabin in der Hauptrolle, der seine schauspielerische Kunst voll ausspielt.Unter der Regie von Georges Lacombe zeigt Gabin, dass er nicht nur den Proletarier, harten Kerl oder Kommödianten, sondern auch einen sensiblen Menschen ergreifend spielen kann, der vom Schicksal hart getroffen wurde.

Lacombe greift hier wieder ein eigenes Thema auf, das er mit Jean Gabin glänzend besetzt hat; ähnlich wie bei "Martin Roumagnac" wird ein Mensch gezeigt, der nach Irrungen und Wirrungen seinen Lebensweg finden muss.

In den 50er Jahren war der Umgang mit behinderten Menschen von vielen Vorurteilen und durch Rücksichtslosigkeiten geprägt. Behinderte mussten oftmals ein Leben am Rande der Gesellschaft führen. Umso verdienstvoller war es von Lacombe die Welt der Blinden zu zeigen, die mehr können als nur Bürsten oder Fußmatten herzustellen...dass diese Menschen Teil unserer Gesellschaft sind.

Raymond Pinsard (Jean Gabin), ein Lokomotivführer, wird durch einen Betriebsunfall, bei dem er vielen Passagieren das Leben rettet, blind. Aber außer einem Orden hat ihm die Gesellschaft nicht viel zu bieten. Erst die gezielte Förderung in einer Blindenanstalt kann ihm den Lebensmut zurück geben und ihn die Frau für sein Leben finden lassen... Etwas sentimental, aber ganz im Stil der Filme aus den Fünfzigern. Der Film überbringt aber eine Botschaft, die auch in der heutigen Zeit noch ihre volle Gültigkeit hat: Behinderte sind Teil unserer Gesellschaft.

Zu Recht erhielt Lacombe für diesen Film den "Prix d'interpretation" auf der Biennale in Venedig 1951.

Stevie Wonder sagte einmal: "Ich bin nicht blind - ich kann nur nichts sehen." Das versucht "La nuit est mon royaume" auszudrücken.

Ein weiterer, empfehlenswerter Film zu diesem Thema ist "RAY" mit Jamie Foxx in der Hauptrolle, der die Soul Legende Ray Charles glänzend verkörperte. Dafür erhielt er 2 Oscars, 38 weitere Auszeichnungen & 37 Nominierungen; dieses Thema war also 53 Jahre nach Lacombes Film immer noch aktuell und ist es bis heute.
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Remorques (1941)
10/10
Französischer Vorkriegsrealismus
19 February 2010
"Remorques" oder wie der Titel besser auf Deutsch heißt: "Schleppkähne"("Der Orkan" trifft den Inhalt des Films nur indirekt) ist ein klassischer, realistischer Film des Frankreich der Vorkriegszeit (Obwohl erst 1941 veröffentlicht, wurde er bereits 1939 gedreht).

Jean Gabin spielt den Kapitän eines Schleppkahns in der Bretagne und verdient sein Geld nur dann, wenn es ihm gelingt, in Seenot geratene Schiffe bis an das Kai zu bringen und dort zu vertäuen. Für die damalige Zeit wird das raue bretonische Seeklima imposant dargestellt und vermittelt einen hervorragenden Eindruck über die Knochenjobs, die die Seeleute damals vollbringen mussten. Im Gegensatz zu "Der Tag bricht an (Le jour se lève)" spielt Gabin keinen "Proletarier", sondern gekonnt einen verschlossenen Menschen, dessen Seelenleben nur erahnt werden kann. Als bisher treuer Ehemann muss er den Konflikt der Liebe zu einer ungewöhnlichen Frau und seiner liebes-bedürftigen Ehefrau ertragen. Das Ende des Films scheint mir dramatisch etwas überhöht.

Vor allen Dingen ist die Besetzung des Films hervorragend und das Traumpaar Jean Gabin - Michèle Morgan darf nach dem Erfolg in "Le quai des brumes" (Hafen im Nebel 1938)wieder zusammen auftreten.

Zugleich ist "Remorques" eine Sozialstudie, die ihre Figuren durch die Beziehung zur Natur und Arbeitswelt charakterisiert. Ein echter Gabin -Klassiker für Freunde dieses großartigen Schauspielers unbedingt sehenswert.
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Downfall (2004)
10/10
Ein brillanter Bruno Ganz
11 February 2010
Dieser Film basiert auf den Aufzeichnungen des weltweit anerkannten Historikers Joachim Fest,der sich lebenslang mit den Ereignissen des "Dritten Reichs" beschäftigt hat und eine ausgezeichnete Biographie Hitlers geschrieben hat (Spiegel Verlag 1973). Die zweite Quelle ist Traudl Junges Erinnerung - sie kommt am Ende des Films auch selbst zu Wort. Als persönliche Sekretärin Hitlers hat sie hautnah den Diktator erlebt.

Manche Kritiker bemängeln, dass Hitler in diesem Film zu sehr menschlich dargestellt wurde und die vielen Greueltaten die er begangen hat, dadurch verharmlost würden und sogar ein gewisses Mitleid erweckt würde.

Ja, er war ein furchtbarer Diktator und hat das Leben nicht nur von 6 Millionen Juden, sondern 50 Millionen Opfern des Zweiten Weltkriegs zu verantworten. Trotzdem war er ein menschliches Wesen, das Regungen und Gefühle zeigte. Ganz hervorragend wird dieser Mensch in den letzten Tagen seines Daseins von Bruno Ganz verkörpert (Hierfür hätte ihm ein "Oscar" gebührt). Obwohl Ganz zur damaligen Zeit (1945) erst vier Jahre alt war, ist es ihm hervorragend gelungen, die Zerrissenheit der Gefühle dieses Mannes authentisch darzustellen - eine schauspielerische Meisterleistung, die auch die Faszination widerspiegelt, die Hitler auf viele Menschen ausübte.

Der Film will kein Portrait des "Dritten Reichs" darstellen, sondern vermittelt die Extremsituation der letzten Tage des Regimes und damit ein Charakterportrait wie es schärfer nicht sein könnte. Alle handelnden Personen - inklusive Hitlers - wussten, dass das Regime am Ende war und es keinen Ausweg mehr gab. Aber immer noch gab es den Kadavergehorsam auf einer Seite (Generäle, die Hitlers Fiktion von Riesenarmeen nicht widersprachen) und Realismus, der z.B. in Speers Weigerung, alle deutschen Städte zu vernichten, manifestiert wurde.

Daneben der blinde Fanatismus einer Familie Göbbels (Super: Corinna Harfouch) oder die Naivität Eva Brauns (Juliane Köhler), die ihren Lebensgefährten einfach in "Politiker" und "Privatmensch" unterteilte.

Faszinierend ist die Unwirklichkeit der unterirdischen Bunkerwelt als Kontrast zum realen oberirdischen Geschehen in Berlin dargestellt. Menschen werden sinnlos verheizt, sterben elendiglich, während der "Führer" seine Köchin für das gute vegetarische Essen lobt.

Der Film ist eine ausgezeichnete Darstellung menschlichen Verhaltens in Extremsituationen und räumt mit der Vorstellung auf, es habe nur "Gut" oder "Böse" im "Dritten Reich" gegeben. Die Generationen, die im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen sind, erhalten so einen Denkanstoss zu der Entwicklung während und nach der Weimarer Republik und erfahren, wie politische Scharlatane ein ganzes Volk in den Abgrund stürzen können.

Dieser Film sollte in die Geschichtslehrpläne der Schulen aufgenommen werden.
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Coco (2009)
1/10
Seltsamer Humor
25 January 2010
Diesen Film habe ich deshalb angesehen, weil im Cast Gérard Depardieu aufgeführt ist, der eine kleine Rolle als Chirurg spielt.

Ganz sicher ist dieser Streifen nicht für den deutschen Markt konzipiert. Elmaleh, der das Drehbuch schrieb, Regie führte und die Hauptrolle spielt, erscheint mir wie eine schlechte Kopie von Louis de Funès: Viel Hektik, eine opulente Filmausstattung und eine dünne Handlung. Dass man sich dabei über die jüdische Religion auf primitive Weise lustig macht (Verschiedene, noch nicht einmal originelle Verballhornungen der Kippa, die ja bekanntlich zur Religionsausübung benutzt wird), findet überhaupt nicht mein Verständnis. Gad Elmaleh wurde in Marokko geboren und sollte eigentlich wissen, dass die Verballhornung von religiösen Symbolen heute - vor allem in der arabischen Welt - äußerst kritisch gesehen wird (Stichwort: Mohammed-Karikaturen).

Die Satire - falls man es als solche bezeichnen kann - besteht darin, dass der Protagonist so reich ist, dass er nicht weiß wo er überall Geld ausgeben soll. Da sein Sohn bald das Bar Mitzwa Fest feiern soll, will er es richtig krachen lassen und lädt 4.000 Leute in das Pariser "Stade de France" ein. Dumm nur, dass er von seinem Arzt erfährt, dass er schwer krank ist und sich unbedingt kurzfristig einer Operation unterziehen soll. Mit seinem ungeheuren Reichtum schafft er es, das Fest vorzuverlegen, obwohl sein Sohn noch nicht das erforderliche Alter von 13 Jahren erreicht hat.

Und dann kommt noch eine triviale Abschlussmoral: Der Sprößling ist über den ganzen Rummel todunglücklich und will die Riesenfeier nicht. Er möchte seinem Vater endlich sein Eiskunstlauftalent zeigen, was dann auch gelingt. Aber der Vater hat nichts dazugelernt, er will seinem Sohn sofort eine Zukunft als Eiskunstläufer finanzieren und ihn mit seinem Geld zu einer Karriere verhelfen. Moral: Geld verdirbt den Charakter.

Diesen Film muss man sich auch als Depardieu - Fan nicht antun.
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10/10
Ein gereifter Chabrol
9 December 2009
Darauf haben Kinofans lange warten müssen: Die beiden Titanen des modernen französischen Films in einem Opus - Gérard Depardieu unter der Regie des "Maître du mystère" Claude Chabrol.

Im Alter von 79 Jahren betrachtet Chabrol die Gesellschaft in einem etwas milderen Licht und ist bei "Ballamy" etwas weniger sozialkritisch als in einigen seiner vorhergehenden Filmen wie z.B. "La fleur du mal", "La cérémonie" oder "L'ivresse du pouvoir". Aber dennoch hat er wieder zu seiner ursprünglichen Linie zurückgefunden, nachdem er m.E. 2007 mit "La fille coupée en deux" einen weniger eindrucksvollen und weniger spannungsgeladenen Film gedreht hatte.

Ein weiteres Indiz ist seine Widmung an Georges Simenon am Anfang des Films - Chabrol möchte mit "Bellamy" dem großartigen Kriminalautor seine Rverenz erweisen.

Meisterhaft wird die Figur des Kriminalkommissars aus Paris durch Gérard Depardieu verkörpert. In vielleicht für ungeduldige Gemüter zu behäbiger Manier wird die Hauptfigur gekonnt charakterisiert und dabei tritt die Handlung der Kriminalstory oft in den Hintergrund. Viel interessanter ist die Figur des Protagonisten, der dieses Mal nicht der Mörder, sondern sein Verfolger ist. Dabei fließt die Kriminalhandlung im Hintergrund, um dann ihr überraschendes Ende zu finden.

Im Gegensatz zu den bereits genannten Filmen zeigt Chabrol die Gesellschaft einfach so wie sie ist, ohne auf seine früher praktizierte, ätzende und zutreffende Kritik zurückzugreifen. Ist das bereits ein Zeichen für Resignation oder ist das nur dem Alter geschuldet, das die gesellschaftliche Situation hinnimmt, weil sie sich auch durch noch so engagierte Kritik nicht geändert hat - sondern im Gegenteil in der heutigen Zeit noch intoleranter und brutaler geworden ist? Auf jeden Fall ist "Bellamy" wieder ein "echter" Chabrol wie wir ihn kennen und schätzen, verhaftet in der Welt des Bösen, wobei er sich keine Illusionen über die Praxis der Polizeiarbeit macht (Typisch die Szene, in der der lokale Polizeikommissar aus Nîmes im Bett der Geliebten des Hauptverdächtigen landet). Wie sagte Chabrol so schön: "Nous vivons dans une époque où les pizzas arrivent plus vite que la police (Wir leben in einer Zeit, in der die Pizzas schneller als die Polizei kommen)."
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10/10
British humor at its best
25 November 2009
Warning: Spoilers
Obwohl dieser Film schon über 20 Jahre alt ist, hat er von seiner Originalität nicht das Geringste verloren. John Cleese - bekannt aus Monthy Pytons Flying Circus - Clockwise - Fawlty Towers - um nur einige seiner Stationen zu nennen, brilliert neben Kevin Kline, Michael Palin und nicht zu vergessen Jamie Lee Curtis.

Die Ko-Produktion mit den USA hat sich gelohnt: Feiner englischer Humor trifft auf amerikanischen Slapstick. In keiner Minute der Handlung muss man sich langweilen. Der Plot ist eigentlich banal: Eine Truppe von Gaunern, die versucht, sich gegenseitig die Sore aus einem Banküberfall abzujagen. Dabei gerät die Verfolgung durch die Polizei - wie in Gangsterfilmen eigentlich üblich - total in den Hintergrund. Es wird typisches Verhalten der upper middleclass gezeigt: Der arrivierte Ehemann mit der gelangweilten Ehefrau, die ihr eigenes Leben in ihren Gesellschaftskreisen verbringt, ohne sich weder um ihren Mann noch um die Finanzen oder den Haushalt zu kümmern. Als Kontrast der aus einer anderen Gesellschaftsschicht stammende, stammelnde Underdog( Michael Palin), dessen Fische zu seinem Lebensinhalt geworden sind. Dass er stottert wird hier als belustigendes Element verwendet, ohne dass sich der Film über das Gebrechen lustig macht. Das ist wahrer angelsächsischer Humor.

Selbst im Abspann noch eine politische Satire: Otto (Kevin Kline) wird Justitzminister in Südafrika (Damals regierte noch das Apartheit Regime). Ein herrlicher Film, der auch heute nichts von seiner Originalität verloren hat. Unbedingt - auch mehrfach - sehenswert.
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Spider's Web (1989)
10/10
Ein perfektes Spiegelbild der späten Zwanziger in Deutschland
29 October 2009
Dieser Film basiert auf dem Roman des bekannten Schriftstellers Joseph Roth. Regisseur Bernahrd Wicki, 1919 geboren, hatte eine sehr genaue Vorstellung von dem Deutschland der späten Zwanziger Jahre. Persönlich hatte er unter dem Nazi-Regime zu leiden und "durfte" lange Zeit in einem Konzentrationslager verbringen, nur weil er eine Bemerkung über Görings Frau machte ("Die Hohe Frau ist eine fette Sau").

Die Handlung ist vor dem politischen Hintergrund - nämlich dem Frust vieler Deutscher aufgrund des Versailler Vertrags - zu sehen (Stichwort "Dolchstoßlegende"). Das führte vielfach zu einem übertriebenen Nationalismus, insbesondere bei dem Hochadel und den wohlhabenden Großgrundbesitzern. Wicki beschreibt diese ungute Entwicklung an Hand von Einzelschicksalen und analysiert damit messerscharf die ungesunde Situation in der Weimarer Republik, die ja bekanntermaßen in der Machtübernahme durch die Nazis endete, die fortan das politische und tägliche Leben bestimmten.

Die Besetzung des Films ist erstklassig: Ulrich Mühe ("Oscar" Gewinner für seine Rolle in dem Film "Das Leben der Anderen"), Armin Müller-Stahl und nicht zu vergessen: Klaus Maria Brandauer.

Die Hauptfigur des Films, Theodor Lohse (Ulrich Mühe), ist das typische Beispiel eines jungen Mannes jener Zeit, der einfach versucht, seine persönliche ökonomische und gesellschaftliche Situation zu verbessern und einen anerkannten Platz in der damaligen Gesellschaft zu erringen. Seine einzige Chance besteht darin, sich bedingungslos der einflussreichen und wohlhabenden gesellschaftlichen Klasse unterzuordnen, die das politische und gesellschaftliche Leben jener Zeit in Deutschland beherrschte.

Wicki zeigt exemplarisch den Spannungsbogen, der Lohse mehr und mehr in die Kriminalität abrutschen lässt und aus dem es letztendlich keinen Ausweg gibt. Dieser drei Stunden Film beinhaltet viele historische Details, die ein ausgezeichnetes Bild der Stimmung und Verhaltensweisen jener Tage reflektiert. Für einen nicht mit der deutschen Geschichte der späten Zwanziger und frühen Dreißger Jahre des vergangenen Jahrhunderts vertrauten Zuschauer mag die Handlung etwas kompliziert und schwer verständlich erscheinen.

Trotzdem kann ich diesen spannungsgeladenen Film nur jedem empfehlen, der auch an der deutschen Geschichte jener Epoche interessiert ist.
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Spider's Web (1989)
10/10
A perfect reflection of the late Twenties in Germany
28 October 2009
This film is based on a novel of the famous writer Joseph Roth. Director Bernhard Wicki, born in 1919, had a pretty good idea about the German society in the late Twenties. Personally he had to suffer under the NAZI regime and had to spend some years in a concentration camp, just for making a remark about Göring's wife ("Die Hohe Frau ist eine fette Sau"(The Lady is a fat pig)).

The political background of the story was certainly the frustration of many Germans about the Versailles Treaty which lead to an exaggerated nationalistic feeling, especially among the aristocrats and wealthy land owners. Wicki describes this general development based on single fates and analyzes therewith the unhealthy situation in Germany which ended in the takeover of the political and individual life by the Nazis.

The cast is first class: Ulrich Mühe (who won the "Oscar" award for his role in the movie "Das Leben der Anderen"), Armin Müller-Stahl and not to forget Klaus Maria Brandauer.

The main figure - Theodor Lohse(Mühe) - is a typical example for a young man who simply tries to meliorate his personal situation and just wants to live a better life. His only chance is to unconditionally surrender to the influential and wealthy class which dictates the political and daily life in Germany.

Wicki shows analytically the suspension which leads Lohse more and more in a criminal life where there is no escape. This 3 hour movie is full of historical details which give an excellent picture of the mood and situation in these days. For a non German this story might be rather complicated and hard to follow if he is not familiar with the newer German history of the late Twenties and early Thirties of the past century.

I can only recommend this film which is full of suspense, to everybody who is interested in the history of our country.
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10/10
Eine differenzierte Sichtweise der französischen Widerstandsbewegung
28 October 2009
Dieser Film unterscheidet sich wesentlich von den üblichen Weltkrieg II Geschichten über die französische "Resistence".

Die Handlung beschreibt das tägliche Leben während des Krieges aus weiblicher Sicht und damit wird dieser Film einzigartig. Die hauptsächlichen Figuren Blanche und Marie werden wundervoll durch Miou Miou und Sandrine Bonaire verkörpert.

In einem langsamen Prozess werden die beiden Frauen zu der Widerstandsbewegung geführt. Tagtäglich müssen sie die Grausamkeiten der deutschen Besatzer und ihrer willigen französischen Helfer erfahren. Niemand kann sicher sein, dass sein Nachbar nicht ein Spitzel der GESTAPO oder SS ist. In diesem Klima wird den Frauen klar, dass sie nicht zur Seite stehen können, sondern handeln und damit die Widerstandsbewegung unterstützen müssen.

Eine Filmszene halte ich für besonders wichtig, denn sie zeigt exemplarisch den Zynismus der Nazis: Eine Ausstellung, die die Minderwertigkeit der jüdischen "Rasse" demonstrieren soll. Eine bestimmte Form der Nase, Ohren, Augen, etc. sollte beweisen, dass die Arier allen anderen Völkern der Welt überlegen seien.

In dieser Atmosphäre von Furcht und Unsicherheit werden die Frauen zu einem wichtigen Bindeglied zu den vielen Mitgliedern der Resistence. Und sie kämpfen mit "weiblichen" Waffen und beweisen trotz Folter ihre Charakterfestigkeit.

Dieser Film ist deshalb wichtig, weil er zeigt, dass nicht nur Männer sondern (vor allen Dingen) auch Frauen einen großen Anteil an der französischen Widerstandsbewegung hatten. Ein sehr realistischer Film der mehr als sehenswert ist.
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