Beim Prozess kommen weitere Details aus dem Leben von Andreas V. ans Licht. Welches Versagen jenseits von Behörden und Strafverfolgung hat zu den Taten geführt? Und was bedeutet es für den Rest eines Lebens, wenn die eigene Kindheit geprägt von sexualisierter Gewalt war. Am 5.September 2019 fällt das Landgericht Detmold das Urteil über Andreas V. und seinen Mittäter Mario S.: 13 und 12 Jahre Gefängnis mit anschließender Sicherungsverwahrung für die Männer, die über viele Jahre systematisch mindestens 32 Kinder missbraucht haben. 400 Taten sind aktenkundig, vermutlich waren es weit mehr. Für die Richterin stellt sich eine weitere Frage, die sie an die Beobachter im Saal richtet: "Warum konnten diese Taten inmitten unserer Gesellschaft so lange unentdeckt bleiben?" Die jüngsten Opfer sind vier und fünf Jahre alt, so klein, dass sie das Geschehen gar nicht einordnen konnten. Nachts träumen manche der Kinder von Killer-Clowns. Sie haben Schwierigkeiten, Gut und Böse voneinander zu unterscheiden. Ihre Leistungen in der Schule sacken ab. Am meisten Angst haben sie aber davor, dass die Täter aus dem Gefängnis ausbrechen und ihren Familien etwas antun könnten.
—ZDF Presseportal